Der Herr Riester oder nicht?

Ich hatte gerade Besuch von einem netten äteren Herrn eines großen deutschen Finanzdienstleisters, der mich erstens kennenlernen wollte und mir zweitens einen Riestervertrag andrehen möchte.
Grundsätzlich habe ich ja nix dagegen, wenn einem jemand etwas verkaufen möchte aber bitte sprecht in einer Sprache, die jeder versteht und vermeidet wo es nur geht Fachchinesisch. Da ich dann wirklich nicht bei jedem Satz nach der Bedeutung der Fachbegriffe fragen wollte hat sich das ganze dann wohl etwas erledigt, aber einiges hatte ich ja dann doch verstanden:
Vorteile von Riester:

  • staatliche Förderung für Arbeitnehmer
    • Prämie vom Staat pro Familienmitglied
    • steuerliche Förderung, erhältlich über den Lohnsteuerjahresausgleich
  • Beitragsfreistellung jederzeit möglich
  • ALGII sicher, d.h. im HarzIV-Fall bleibt das eingezahlte Vermögen unangetastet

Nachteile:

  • die nächste feste Ausgabe im Monat
  • sollte ich mal selbstständig arbeiten, fällt die Förderung weg
  • will ich im Alter auswandern muß ich die Förderung zurückzahlen (oder einen Wohnsitz hier behalten)

Wenn ich den Spaß dann heuer noch abschließe kann ich noch den Vorteil meines Geschlechts ausspielen und eine höhere Rente im Alter kassieren. Danke liebe GesetzgeberInnen!
Wenn ihr schon gleiche Behandlung für die Geschlechter fordert, dann sorgt bitte auch dafür, daß die Vorraussetzungen gleich sind. Noch sterben die Männer durchschnittlich 6 Jahre früher und haben somit einen deutlichen Nachteil bei der Rente, was einem bisher bei der privaten Vorsorge als Mann noch ausgeglichen wurde. Ab 2006 und den eingeführten Unisex-Tarifen geht das dann nicht mehr.

Wieso hab‘ ich immer das Gefühl, daß man mit jeder Versicherung die man abschließt mehr Verantwortung für sein Leben abgibt?