Wie baut man eine Holzterrasse? Teil 2: Fundament vorbereiten

Nachdem ich hier schon über die Planung der Holzterrasse geschrieben habe geht es jetzt mit dem Bau des Fundaments und der Unterkonstruktion weiter.

Ausmessen

Garten mit Hügeln

Als erstes wurden die Maße der Löcher für die Fundamente ermittelt und dann abgesteck. Je 4 Fundamente tragen einen Balken. Es wurden Schlaghülsen (Pflöcke gehen auch) im richtigen Abstand in die Erde geschlagen und eine Schnur gespannt, wie auf dem Bild Links zu sehen ist. Mit einem dicken Markierungsstift habe ich dann die exakte Position der 8 Fundamente an der Schnur markiert. Mittig um diese Markierung wird dann das Loch für das Fundament ausgegraben.

Ausgraben

Ausgraben der Fundamente für die Holzterrasse

Dann werden die 8 Löcher mit dem Spaten ausgehoben. Die Maße der Punktfundamente betragen 40 x 40 cm und sind 50 cm tief. Ein lagern der Fundamente bis in die frostfreie Zone (>80 cm) ist nicht notwendig, da eine Holzterrasse evtl. entstehende Absenkungen von ein paar Zentimetern leicht entstehen kann. Anstelle der Betonfundamente wären evtl. auch Schraubfundamente möglich gewesen, nur war ich mir nicht sicher, ob nicht mehr Bauschutt in der Erde vergraben liegt, der die Verwendung von Schraubfundamenten unmöglich gemacht hätte. Um die Länge der Rohre nun ermitteln zu können muss erst der Balken an der Wand montiert werden.

 

Vorbohren des kurzen Balkens

Vorbohren der Holzterrasse

Der kurze Balken muss erstmal vorgebohrt werden. Mit einem 10mm Holzbohrer, der natürlich mindestens so lang sein muss, wie der Balken dick (12cm) werden in gleichmäßigem Abstand Löcher gebohrt, in die später die Rahmendübel zur Montage gesteckt werden. Die Art der Dübel ist abhängig von dem Material der Mauer in die die Dübel eingeschraubt werden müssen. Der Balken wird beim Bohren am Besten höher auf Böcken gelagert, damit beim Durchbohren der Bohrer nicht abstumpft.

Ausrichten des Balkens

Ausrichtens des Holzterrassenbalkens, links

 

Ausrichten des Holzterrassenbalkens, rechts

 

Der Balken wird dann mithilfe von Hölzern und Steinen in der Höhe ausgerichtet und mit der Wasserwaage in die Horizontale gebracht. Auf dem oberen Bild ist gut zu sehen, woran die Höhe der Terrasse festgelegt wird. Der Kellerschacht dient mit dem Balken dann als Auflager für die Querlattung.

Montieren des Balkens

Bohren der Mauerlöcher
 
Einschlagen der Rahmendübel 
 
Anschrauben des Rahmenbalkens

 

Durch den Balken werden die Löcher in der Mauer mit einem 10mm Steinbohrer gebohrt und anschließend der Rahmendübel durch den Balken in das Loch geschlagen und dann verschraubt. Da der Rahmendübel incl. insgesamt 20cm lang ist, reicht der Dübel noch 8cm in die Mauer hinein, was genügend Festigkeit für das Tragen der Terrasse gibt. Die Rahmendübel gibt es bereits zusammen mit der Schraube und es empfiehlt sich welche mit Torx-Profil zu nehmen, da hier die Kraftübertragung auf die Schraube deutlich besser ist, als bei üblichen Kreuzschlitzschrauben.

Beim nächsten Mal geht es dann weiter mit dem Betonieren der Punktfundamente und dem Aufsetzen der restlichen Balken… und jetzt ist erstmal Pause:
Ausruhen nach getaner Arbeit

Wie baut man eine Holzterrasse? Teil 1

Wie baut man eine Holzterrasse? Teil 1: Planung

Grundsätzliches:

Ich wohne jetzt seit gut einem Jahr in diesem Haus und bin froh über die freien Ausblicke aus unserem Haus und den Garten.

Der Garten hat nur einen kleinen Nachteil. Er ist krumm und bucklig und voller Maulwurfshügel. Einen Gartentisch oder Stühle zum draußen Grillen und Essen lassen sich nicht wirklich so hinstellen, dass einem der Teller nicht wegrutscht.

Garten mit Hügeln

Was liegt da nicht näher, als den Platz vor dem Hintereingang besser zu nutzen und eine Terrasse zu bauen. Als Möglichkeiten ergeben sich:

  • Schotterfundament und Fliesen
  • Schotterfundament und Holz
  • Betonflächenfundament und Fließen
  • Punkt- oder Streifenfundamente und Holz

Bei der krummen und buckligen Wiese war schnell klar, dass die wenigste Arbeit für die Fundamente wohl die Variante ist, bei der die wenigsten Erdarbeiten zu tun sind. Zudem ist unser Haus nur gemietet und mit Punktfundamenten ist der Eingriff am Geringsten.

Hier der vorläufige Plan (Alle Maße in cm):

Plan der Holzterrasse

Oben ist die Hausmauer zu sehen. Ganz links befindet sich das Podest vom Hintereingang und rechts daneben ist ein Kellerschacht. Die Maße mit „N“ sind ausnivelierte Höhenangaben mit Abstand zum Boden auf eine fiktive Höhe. Nur um einen Überblick über die Unebenheit zu bekommen.

Ich entschied mich dafür, die Höhe der Terrasse so zu legen, dass man mit einer Stufe direkt vom Podest auf die Terrasse kommt. Zudem kann ich so etwas Konstruktionsholz einsparen, wie wir später sehen werden.

Die Unterkonstruktion besteht aus 3 Balken, wovon einer an die Hausmauer geschraubt wird, die anderen beiden werden auf Beton-Punktfundamenten gelagert und einer Konterlattung auf der dann erst die Dielen verschraubt werden.

Die Holzauswahl:

Möglichkeiten gibt es hier viele, von schweineteurem Tropenholz wie:

oder eher die einheimischen lokal wachsenden Sorten:

Tropenholz kommt für mich nicht nur aus Preis-, sondern auch aus ökologischen Gründen nicht in Frage. Von den einheimischen Sorten hat meineserachtens das beste Haltbarkeits- / Preisverhältnis die einheimische Lärche.

verwendetes Material:

Balken 12×12:
  • 1 Stück, Länge 438cm
  • 2 Stück, Länge 570cm
Balken 6×8:
  • 14 Stück, Länge 336cm
Dielen:
  • 24 Stück, Länge 570cm
Befestigungsmaterial:
  • 4 x Schwerlastanker 10×200 um den Balken an die Hausmauer zu Schrauben
  • 100 x Schrauben für die Konterlattung 6 x 100, Inox
  • 400 x Schrauben für die Dielen 5 x 60, Inox
Material für das Fundament:
  • 8 Stück Kunststoffrohr Durchmesser 125mm, Länge: ca. 1m
  • 8 Stück Gewindestangen M16, Länge ca. 60 cm als Fundamentanker
  • 16 Stück Muttern M16 + Beilagscheiben
  • 8 Stück Flacheisen 200 mm x 25 mm x 6 mm
  • Beton

Fortsetzung folgt, dann schrauben wir den ersten Balken an die Wand im zweiten Teil