Nachdem wir beim letzten mal die Fundamente soweit vorbereitet haben, also die Löcher dafür ausgehoben und den kurzen Balken an der Wand befestigt geht es jetzt daran, die Fundamentanker zu setzen.
Erstens werfen wir mal einen Blick auf die Fundamentanker, die die zwei Balken dann tragen werden. Das Teil ist eine M16 Gewindestange, die umgebogen wurde. Um Kosten zu sparen wurde eine Baustahlstange angeschweißt, es kann aber auch die Gewindestange in voller Länge verwendet werden. Das Flacheisen und die Mutter hilft uns später zum exakten ausrichten des Ankers.
Mein Schwager war ja so nett und hat mir diese Fundamentanker gemacht und auch die nun benötigten Rohre zur Verfügung gestellt.
Apropos Rohre. Die werden erstmal locker in die Löcher gestellt und die notwendige Höhe ermittelt und dann auf Länge abgeschnitten. Wie macht man das?
Dafür haben wir den Balken an der Wand befestigt. Mit einem geraden(!) Holz, das auf dem Balken aufliegt und einer Wasserwaage ist das Niveau für die Oberseite des Balken leicht rauszufinden, jetzt zieht man davon die Dicke des Balkens und noch etwas Sicherheit (ca. 10 cm) zum Ausrichten und für das leichte Gefälle nach aussen ab und wir haben unsere Länge des Rohres.
Dann wird analog die Höhe des Fundamentankers eingestellt. Ein weiteres wichtiges Maß ist der Abstand zur Wand. Wichtig ist, dass die Anker parallel zur Wand verlaufen. Ausgerichtet wird allerdings erst, wenn der Beton eingefüllt ist. Um sich das Ausrichten zu erleichtern kann man jetzt das vorher verwendete Holz mit entsprechenden Abstandsmarken versehen.
Jetzt geht’s ans betonieren. Es empfiehlt sich ein einen Anker nach dem anderen zu machen. Als Beton kann man sowohl Fertigbeton aus dem Baumarkt als auch selbst angemischten verwenden. Ich hab‘ mich für die letztere Variante entschieden und mal überschlagsweise 1,5t Sand/Kies und 5 Säcke Zement und eine Betonmischmaschine besorgt. In die Mischmaschine füllt man dann 20 Schaufeln Sand und 6 Schaufeln Zement und soviel Wasser, dass der Beton eine schön sähmige Konsistenz hat. Dann wird das Loch aufgefüllt, das Rohr hineingestellt, mit dem Maßholz grob ausgerichtet und anschließend das Rohr aufgefüllt. Danach kommt der Fundamentanker ins Rohr und wird ebenfalls ausgerichtet.
Das macht man mit allen Löchern und hat somit 8 Bodenfundamente erstellt, die die Balken der Terrasse tragen können. Nach dem Abbinden des Betons (ca. 1-2 Tage können die Balken aufgesetzt werden:
Dazu müssen erstmal die entsprechenden Löcher für die Anker markiert und gebohrt werden. Am besten man macht dies zu dritt. Zwei setzten den Balken auf die Anker auf, der dritte zeichnet mit einem Bleistift von unten die Lage der Löcher an. Dann werden die Balken abgesetzt und mit einem Holzbohrer durchbohrt. Natürlich sollte der Holzbohrer einen größeren Durchmesser haben, als die Gewindestange des Ankers. Ich habe mich für 20mm Durchmesser entschieden und auch dabei gelernt, dass man bei Holzbohrern nicht mit einem kleineren Durchmesser vorbohren soll. 😉 Das führt nämlich dazu, dass die Spitze nicht mehr zentriert und somit so stark eiert, dass das größere Loch nicht mehr gebohrt werden kann.
Die Flacheisen auf den Ankern werden jetzt nicht mehr benötigt und abgenommen, die brauchen wir später nochmal, aber die haltenden Muttern und jeweils eine Beilagscheibe werden aufgeschraubt und die Balken aufgesetzt. Jetzt geht’s erneut ans Ausrichten der Höhe. Mit dem Maßholz und der Wasserwaage und etwas viel Geduld wird solange rumgeschraubt, bis die Balken im leichten Gefälle (ca. 2%) von der Wand und waagerecht ausgerichtet sind. Dann kann man nochmal mit Beilagscheibe und Mutter die Balken von der Oberseite sichern.
Achja, soviel zum Thema Abschätzung. Mir sind vom Betonieren ca. 200kg Sand und 1 Sack Zement übriggeblieben. *aufdieschulterklopf*
Beim nächstenmal wird die Konterlattung aufgelegt und die Dielen verlegt.