Wer sein Geld anlegen möchte hatte bis vor einigen Monaten eigentlich nur sowas wie Aktien, Tagesgeld-Konten, Staats- und Firmenanleihen im Kopf.
Seit dem die Bankenkrise aber akut wurde sieht man immer mehr Geld aus dem System flüchten und in Anlageformen bringen, die nicht mehr „im Geld“ sind, sondern auf die Steigerung der Preise von Rohstoffen setzen.
Dass da jetzt natürlich auch die Banken aufspringen ist klar, und der Stoibär hat hier über ein gutes Beispiel dazu geschrieben. Diese Spekulationen, die vorwiegend an den Warenterminbörsen der Welt auf die sog. Commidities stattfinden sind die eigentliche Ursache für die aktuellen Preissteigerungen der Lebensmittel und des Öls und nur zum kleinen Teil bedingt durch Biospriterzeugung.
Nachdem die Immobilienblase zusammengefallen ist geht die nächste Blase auf und die scheint „Rohstoffe“ zu heissen. Dass dies für uns alle sehr negative Auswirkungen haben wird und in erster Linie natürlich die Ärmsten der Armen triff, für die dann selbst die handvoll Reis nicht mehr leistbar ist, ist offensichtlich.
Dass es auch anders geht und besser geht zeigt dieser Artikel aus der Welt in dem Christian Freiherr von Bechtolsheim vorgestellt wird. Ein Anlageberater der „Superreichen“. Seine aktuelle Strategie ist:
- kurzfristige Staatsanleihen
- Gold
- Ackerland / Agrarlandfonds
Ein Investment in Lebensmittel hält er aufgrund der dadurch entstehenden Preistreiberei für unethisch und empfiehlt sie seinen Kunden nicht.
Es braucht also keine Heuschreckenfonds!
Na ja, ob die Spekulationen die eigentliche Ursache sind, weiss ich nicht so genau. Irgendwo war mal davon die Rede, dass etwa 25% der Preissteigerung auf die Kappe der Spekulanten gehen. Mehr als genug würde ich sagen. Ag(g)rokraftstoff (klingt meiner Meinung nach wesentlich ehrlicher als Biosprit) ist für die momentane Situation wohl tatsächlich eher nicht verantwortlich, ich denke, die Nahrungsmittelkrise war hier nur der Auslöser, der endlich eine breitere Diskussion um dessen (Un)Sinn losgetreten hat.
In meinen Augen liegt es letztendlich am Ölpreis – und Du hast es ja in Deinem letzten Beitrag über den Bauern der bei Windstärke 5 spritzt schon angedeutet. Die Kosten für Pestizide, Fungizide und Herbizide steigen aufgrund des hohen Ölpreises ungeheuer an und die mit dem verschleuderten Dreck einhergehende Auslaugung der Böden tut halt dann ihr Übriges dazu. Zumindest im Baumwollbereich ist der Zusammenhang zwischen Pestizidpreisen, Ernteeinbußen und zunehmender Verarmung ziemlich deutlich zu sehen. Ich denke, das ist in der übrigen Landwirtschaft nicht viel anders, auch wenn dort wesentlich weniger Dreck versprüht wird als auf den Baumwollfeldern.
Im Endeffekt geb ich dir recht: Es ist immer die Gier, die die Systeme zum brechen bringen wird. Ob dies jetzt Ölkonzerne, Monsanto, Bayer oder sonst wer ist.
Es gibt bei uns ja gottseidank auch Landwirte, die das erkannt haben und z.B. auf Effektive Mikroorganismen umstellen.
Ich bin grad selbst dabei das Zeug im Garten zu testen… 🙂